LEADER-Projekt in Baunach für Artenschutz und Nachhaltigkeit

LEADER-Projekt

Gemeinsam für eine lebendige Region Baunach – das ist das Motto der AG BauNACHhaltigkeit. Nun wurde das jahrelange Engagement belohnt und ein LEADER-Projekt von der LAG Bamberg bewilligt. Zusammen mit dem Verein für Obst- und Gartenpflege Baunach können in den nächsten 3 Jahre Blühflächen für Insekten und Niederwild angelegt werden, mit Samen, der speziell an unsere Region angepasst ist und mehrere Jahre lang immer wieder blüht. Weiterhin werden interessante Veranstaltungen auf diesen Flächen durchgeführt. So werden alte Getreidesorten vorgestellt, das Leben des Wilds in Wald und Flur gezeigt und ökologische Zusammenhänge erklärt. Auch einer Imkerin wird man über die Schulter schauen können.

Nistkästen

Zum Einstieg wurden 8 Nistkästen auf einer Ausgleichsfläche am Roten Bühl aufgehängt. Gebaut wurden sie von Reimund Viering, dem Vorsitzenden des OGV. Bereits 2017 wurden vom Amt für Ländliche Entwicklung im Rahmen der Flurbereinigungsmaßnahmen Obstbäume und Sträucher neben dem Altbestand gepflanzt. Sie garantieren den Vögeln eine sichere Möglichkeit, ihre Küken aufzuziehen. Das ist wichtiger denn je, denn die Zahl der Brutvögel ist seit 1992 um bis zu 90 Prozent zurückgegangen, insbesondere in der Flur. Das sind 14 Millionen Vögel weniger. Reimund Viering betonte, dass Hilfestellungen für unsere heimischen Vögel  unbedingt nötig sind und hofft auf viele Nachahmer.

Lebensraum

Bürgermeister Hojer äußerte seine Freude darüber, dass sich Imker, Landwirte, Gärtner, Jäger und Privatpersonen gemeinsam für den Erhalt der natürlichen Lebensräume in der Region Baunach einsetzen. Er dankte den Mitbürgern für ihr Engagement, wünschte ihnen Erfolg für die weitere Umsetzung der geplanten Maßnahmen und zeigte sich gespannt auf die bevorstehenden Veranstaltungen. Thea Stäudel dankte als Sprecherin der AG BauNACHhaltigkeit dem Obst- und Gartenbauverein für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Das Thema Nachhaltigkeit wird von immer mehr Menschen als wichtig erkannt. Das zeigt sich nach ihren Aussagen sowohl an allmählich sich verändernden Verhaltensweisen als auch am steigenden Besuch der Webseite und der Facebookseite BauNACHhaltigkeit.


Menschen, die sich engagieren wollen, sind in der AG jederzeit willkommen, ebenso Sponsoren, die das nur teilgeförderte Projekt mit unterstützen...


AG BauNACHhaltigkeit auch im Winter aktiv

Ein Film von H. Dietz

Blühflächen


Die Blühflächen der AG BauNACHhaltigkeit haben auch im Winter nichts von ihrem Reiz verloren. Man muss nur etwas genauer hinschauen, um die besonderen Feinheiten der Natur zu erkennen. Der Schnee gibt den braun gewordenen Blumen eine ganz besondere Ausdruckskraft.

 

Die Blühflächen wurden mit Unterstützung verschiedener Grundstückseigentümer be-reits im Frühjahr 2020 von der Arbeits-gemeinschaft BauNACHhaltigkeit angelegt.

Während des Sommers waren diese Flächen eine gute Futtergrundlage für Bie-nen, Hummeln und zahlreiche andere Insek-ten.

 

Der Bestand wurde bewusst stehen ge-lassen, denn jetzt im Winter bieten die meist hohlen Stängel Unterschlupf für Kleininsekten und deren Eiern und Larven.

 

Nicht nur die Sonnenblumen, sondern auch viele andere Samen sind jetzt im Winter eine willkommene Futterquelle für viele Vogelarten.

Unterstützer


Das Projekt der AG BauNACHhaltigkeit wird durch die Lokale Arbeitsgruppe Region Bamberg im Rahmen der Unterstützung von Bürgerengagement aus Geldern des europäischen Förderprogramms "LEADER" gefördert.

 

 Sponsoren vor Ort sind die Sparkasse Bam-berg, die VR-Bank Bamberg-Forchheim, die Jagdgenossenschaft Baunach, viele kleinere Spender sowie der Obst- und Gartenbau-verein Baunach, der sich auch an der Arbeit aktiv beteiligt.

Foto: Hubert Dietz
Foto: Hubert Dietz

Alte Getreidesorten


Ein weiteres Projekt der AG BauNACHhaltig-keit beginnt bereits zu sprießen. Am Rad-weg von Baunach nach Reckenneusig wur-den Musterflächen für alte, fast in Verges-senheit geratene Getreidearten angelegt. Sie sind anspruchslos. Der Anbau erfolgt zum größten Teil biologisch. Auf zusätz-liche mineralische Düngung und che-mischen Pflanzenschutz kann verzichtet werden. Das schont die Böden und trägt zur ökologischen Vielfalt auf den Feldern bei. Der Landwirt Andreas Roppelt von RL Regio-Mehl bietet auf seinem Feldstück eine Schaufläche für Einkorn, Emmer und Dinkel. Diesen alten Sorten stehen neuere Züchtungen gegenüber, z.B. Winterroggen, Winterweizen und Wintergerste. Ergänzend wird im Frühjahr noch Sommer-hafer in zwei verschiedenen Sorten ange-baut.

Mit reichlich Informationsmaterial versehen sollen diese Getreidearten 2021 Ziel für Ausflüge von Kindergärten und Schul-klassen werden und natürlich auch allen anderen Interessierten die alten Getreide-sorten anschaulich werden lassen.



250 Hasen auf 300 Hektar gesichtet!

Blühflächen nicht nur für Insekten ein Segen, sondern auch für das Niederwild

 

Im Jahr 2020 wurden im Jagdbereich Burgweg in Baunach zwei Blühflächen auf einer Fläche von ca. 5.000 m² angesät, unterstützt durch das LEADER-Projekt der AG BauNACHhaltigkeit. In den mehrjährig angelegten Flächen blühen Sonnenblumen, Wicken, Lupinen, Malven, Mohnblumen, Buchweizen, Phacelia, Kornblumen, verschiedene Kleesorten und noch viele andere Pflanzen.

Foto: P. Figler
Foto: P. Figler
Foto: P. Figler
Foto: P. Figler

 

Diese Blühflächen sind nicht nur ein Segen für die Insekten, sondern dienen auch als Einstand und Futter für das Niederwild (Rehwild, Hasen, Fasan, Rebhuhn). Für deren Bedürfnisse wachsen in den Blühflächen unter anderem Markstammkohl, Erbsen, Futtermöhre, etc. Besonders Fasane und Rebhühner benötigen zur Aufzucht ihrer Jungen die Insekten, die in solchen Blühflächen ideale Lebensbedingungen vorfinden.

 

Zusätzlich zu den Blühflächen existieren noch einmal 5.000 m² an Wildäckern der Jagdgenossenschaft, die vom Jagdpächter betreut werden. Hinzu kommen noch weitere Brachen und Streuobstwiesen. Gerade das Fallobst in den Streuobstwiesen wird gerne vom Rehwild und auch vom Dachs angenommen.

Bei einer Wildzählung mit Wärmebildtechnik konnten im Herbst ca. 250 Hasen auf einer Fläche von 300 ha gezählt werden. Die Fasanenpopulation steigt stetig und mit etwas Glück kann man beim Spazierengehen auch wieder ein Kette Rebhühner antreffen.

Die Aktion Blühflächen ist somit jetzt schon ein toller Erfolg für die AG BauNACHhaltigkeit und die ganze Region.

Foto: P. Figler
Foto: P. Figler